Zusammen für Demokratie, Solidarität, Vielfalt. Unter diesem Motto hat sich im April vergangenen Jahres der Verein „Büsum bleibt bunt“ gegründet – und seitdem schon so manche sinnstiftende Aktion auf die Beine gestellt.

Angefangen hatte alles zunächst als lockeres Bündnis, das gemeinsam in Form von Demonstrationen ein deutliches Zeichen gegen Rechts setzen wollte. „Wir haben uns dann schnell entschieden, einen Verein zu gründen“, erzählt Britta Bahr, die gemeinsam mit Bianca Ruhland als gleichberechtigte Vorsitzende fungiert. „Damit stehen wir juristisch auf sicheren Beinen und sind berechtigt, Fördermittel zu beantragen.“ Mittlerweile zählt der Verein mehr als 30 Mitglieder und noch einmal genauso viele weitere Interessierte, die sich über eine WhatsApp-Gruppe vernetzt haben.

Seit der Vereinsgründung wurden nicht nur verschiedene Demonstrationen durchgeführt, sondern auch andere Veranstaltungen und Projekte ins Leben gerufen. „In der Zeit zwischen Mai und September organisieren wir einmal pro Monat ein „Buntes Frühstück“ vor der Kirche am Sonntag nach dem Gottesdienst“, berichtet Bianca Ruhland. „Unser Verein sorgt für Kaffee und Festzeltgarnituren, die kulinarischen Dinge bringt jeder selbst mit. Alle Interessierten sind uns herzlich willkommen.“ Ein weiteres Projekt ist das „Café International“, das am Mittwochnachmittag in den Räumen der Migrationsberatung stattfindet. Aus dem gemeinsamen Kaffeetrinken und Klönen hat sich noch ein weiteres kleines Projekt entwickelt, nämlich ein Deutschkurs für Frauen mit Migrationshintergrund.

„Wir haben zwischenzeitlich ein gutes Netzwerk aufbauen können“, freut sich Britta Bahr. „Dazu zählen beispielsweise die Kirche, die Gemeinde, die Nachbarschaftshilfe, der Sozialverband, der TSV Büsum und weitere.“ Auch mit Gleichgesinnten von „Dithmarschen ist bunt“, „Meldorf ist bunt“, „Marne ist bunt“, „Omas gegen Rechts“ sowie der Stiftung gegen Rassismus sei man in engem Kontakt. Mit der Büsumer Gemeindebücherei hat der Verein einen geeigneten Treffpunkt für die regelmäßigen Treffen gefunden. Diese finden monatlich als offener Austausch statt. „Besonders viele Teilnehmer hatten wir zwei Tage nach der Bundestagswahl“, sagt Britta Bahr. „Das besorgniserregende Wahlergebnis war sicherlich ein Grund dafür, denn auch in Büsum stimmten über 20 Prozent für die AfD.“ Weil man aber deren Wähler nicht verurteilen, sondern deren Beweggründe für die Wahlentscheidung hören wolle, entwickelte sich die Idee miteinander ins Gespräch zu kommen. Gegen Polarisierung neue Dialogräume aufzumachen – in einer überschaubaren Gemeinde wie Büsum, wo man sich kennt.

Nach der Erfahrung eines ersten Treffens lautete das Fazit, offen und dialogbereit zu bleiben – allerdings in einem anderen Format. So ist für Anfang Juni eine Veranstaltung in kleineren Gesprächsgruppen an Thementischen geplant. Bereits im Mai wird es ein Zeitzeugengespräch unter dem Titel „Krieg, Flucht und Vertreibung“ geben. Und im Juli wird sich der Verein mit einem Infostand am Familientag des TMS Büsum sowie an der CSD-Westküsten-Aktion „Pride Month“ beteiligen. Der Verein freut sich über weitere Mitglieder oder interessierte Veranstaltungsteilnehmer – weitere Infos: siehe www.buesumbleibtbunt.de

Text: Andrea Hanssen, Fotos: Andrea Hanssen, Privat

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Als freiberufliche Journalistin bin ich seit Sommer 2019 für das Magazin „Frischer Wind“ tätig. Aktuelle Themen aus der Region, PR-Berichte für Firmen, Porträts von Personen aus der Öffentlichkeit, Veranstaltungsinformationen etc. inklusive der Erstellung von Fotos gehören zu meinem redaktionellen Aufgabengebiet. Die zeitnahe Information und Inspiration der Leserinnen und Leser durch eine bunte Vielfalt in den Berichten sind dabei mein Ziel und meine Motivation.

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