Leinen los! Der Büsumer Museumshafen lädt ein zu einer kleinen Zeitreise zu seinen maritimen Meisterwerken. Und davon gibt es reichlich. Angefangen beim Anker auf dem Ankerplatz über das Molenfeuer, den Signalmast und den Schott’schen Karren bis hin zum Hafenkran, dem Ankerfriedhof, der Persil-Uhr, dem neuen Büsumer Leuchtturm und weiteren.
„Stellen Sie sich vor, Sie spazieren durch ein lebendiges Museum, das Ihnen die Geschichten der Nordsee erzählt“, sagt Gunnar Löhr. Der Wahl-Büsumer fungiert nicht nur als ehrenamtlicher Hafenführer, sondern auch als Sicherheitsbeauftragter im Verein Museumshafen Büsum.
Im Jahr 2001 von 21 Büsumern gegründet, hat dieser sich auf die Fahne geschrieben, historische Schiffen zu erhalten und ihnen einen dauerhaften Liegeplatz im Museumshafen zu geben. Zu den Gründungsmitgliedern zählt der derzeitige Hafenmeister Dr. Martin Kreitz, der dem Verein viele Jahre vorstand und zwischenzeitlich zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Seit vier Jahren hat Malte Fohrmann den Hut auf als Vorsitzender des Vereins.

Gleichzeitig ist er Schiffsführer und Skipper des früheren Motorrettungsbootes „Rickmer Bock“. Dieses wurde 1944 gebaut und ist neben dem Krabbenkutter „Fahrewohl“ und dem Gaffelkutter „Forelle von Kollmar“ eines von aktuell drei Schiffen, die im Museumshafen liegen. „Wir möchten der heutigen Generation ein Bild der früheren Berufsschifffahrt an der Westküste Schleswig-Holsteins und speziell in Büsum vermitteln“, erklärt der 31-Jährige das Engagement seines Vereins.
Dieser zählt rund 500 Mitglieder, die meisten von ihnen sind passiv. „Aber dennoch essentiell für den Verein“, so Fohrmann. „Schließlich ermöglichen sie mit ihrem Jahresbeitrag sämtliche Aktivitäten – vor allem die Instandhaltung der Schiffe.“ An jedem ersten Donnerstag im Monat findet ab 19 Uhr ein Stammtisch für Mitglieder und auch Nichtmitglieder statt. „Wir freuen uns über jeden interessierten Gast und holen jeden gern thematisch ins Boot“, sagt Gunnar Löhr. „Und natürlich auch über weitere Mitglieder, die sich für die Geschichte der Seefahrt interessieren oder einfach unseren Verein unterstützen möchten.“ (Interessierte melden sich bei Malte Fohrmann unter Tel. 04834/9625888 oder per E-Mail an info@museumshafen-buesum.de oder kommen einfach beim Stammtisch vorbei).
Während der Saison bietet der Verein alle 14 Tage kostenfreie Hafenrundfahrten in Form einer Open-Ship-Veranstaltung an. „Wir sind auch offen für individuelle Anfragen von Vereinen oder Verbänden“, sagt Gunnar Löhr.
Eines wird auf hoher See großgeschrieben, sowohl für die Besatzung als auch für die mitfahrenden Mitglieder – nämlich die Arbeitssicherheit. „Unser wichtigstes Ziel sind null Arbeitsunfälle“, betont Gunnar Löhr. „Daher beinhaltet die Sicherheitsunterweisung Themen wie: Unfälle auf See, Richtlinie „Schiffsbetrieb“ des Museumshafen Büsum e.V., Skipper- und Crew-Management, Sicher an Bord mit Lifebelt, Spanngurt und Lifeline, Rettungswesten inkl. Anlegen und Auslösen im praktischen Teil, Mann über Bord, Erste Hilfe sowie Seekrankheit.
Text: Andrea Hanssen
Fotos: Andrea Hanssen und Museumshafen Büsum e.V.