Captain ist ein Co-Pädagoge auf vier Pfoten. Seit Sommer 2020 ist der ausgebildete Schulhund immer an der Seite seines Herrchens Alexander Rupp, Deutsch- und Sportlehrer an der Grundschule Weddingstedt. Sehr zur Freude der insgesamt 130 Schüler, die den Golden Retriever tagtäglich mit reichlich Streicheleinheiten versorgen.

Schon als Welpe zog der mittlerweile 7-jährige Rüde ins Haus der Familie Rupp in Heide ein – mit dem Plan, diesen zum Schulhund ausbilden zu lassen. „Eine Ausbildung wird ab dem dritten Lebensjahr empfohlen“, sagt Alexander Rupp, der seit 2019 an der Schule unterrichtet und auch als stellvertretender Schulleiter fungiert. Im Rahmen eines einwöchigen Bildungsurlaubs besuchte er mit Captain die Ausbildungsstätte „fit for schooldogs“ in Grundhof bei Flensburg. Nach insgesamt 40 Unterrichtsstunden inklusive Prüfung hatten sie das Zertifikat in der Tasche. „Dem Golden Retriever wird ein sogenanntes „will to please“ nachgesagt“, erzählt Alexander Rupp. „Er möchte einfach jedem gefallen, daher ist die Rasse besonders gut als Schulhund geeignet.“ Doch bevor es für Captain in der Weddingstedter Grundschule an den Start ging, wurde unter den Schülern eine Umfrage bezüglich Allergien und Ängsten gemacht. Hat ein Kind eine Hundehaarallergie, darf Captain nicht mit in den Klassenraum. Außerdem sorgt ein angelegter Schulhund-Ordner für Transparenz bei den Eltern. So wird Captain regelmäßig von einem Tierarzt aus Sarzbüttel untersucht, damit eine Übertragung von möglichen Krankheiten auf die Kinder ausgeschlossen werden kann.

Captains Schultag gestaltet sich mit festen Ritualen. „Jeden Morgen begrüßt er zuerst einmal unsere Schulsekretärin Anne Doormann und holt sich ein Leckerli ab“, berichtet Rupp. „Dann hält er auf seinem Rundgang kurz bei seinem Futternapf an, bevor er dem Hausmeister einen Besuch abstattet. Im Anschluss geht es zum Offenen Ganztag. Das ist ein ritualisierter Ablauf, der sich täglich wiederholt.

Spitznamen und beste Freunde

Captains beste Freundin ist die Schulsozialarbeiterin, die an drei Tagen in der Woche anwesend ist.“ Nicht selten hole sie den Schulhund dazu, wenn es darum gehe, einen Streit zwischen zwei Schülern zu schlichten. Manche Kinder seien nur bereit zu einem Gespräch, wenn Captain dabei ist. Besonders im Sportunterricht von Alexander Rupp oder in den Pausen ist der Golden Retriever in seinem Element – muss sich aber auch gerade deshalb sehr konzentrieren. Auch als „guter Zuhörer“ beim Vorlesen ist er gefragt. Nämlich für die Kinder, die es sich noch nicht trauen, vor der ganzen Klasse zu lesen. „Such dir ein ruhiges Plätzchen und nimm Captain mit“, heißt dann der Ratschlag von Alexander Rupp. Bei verschiedenen Lernspielen sei die Aufmerksamkeit der Schüler deutlich höher, wenn Captain dabei ist. Und überhaupt bringe er Ruhe in den Klassenraum, besonders bei Kindern mit ADHS sorge der Schulhund für eine spürbare Entspannung.

„Zwischendurch braucht Captain aber unbedingt seinen Schönheitsschlaf“, erklärt Alexander Rupp. „Der Schulalltag inklusive der Geräuschkulisse ist wirklich anstrengend für ihn und soll ihn nicht überfordern. Hunde hören schließlich sieben Mal so laut wie Menschen.“ Die Schüler würden das wunderbar respektieren und den Hund in dieser Zeit in Ruhe lassen. Allgemein dürfen nicht mehr als zwei Hände gleichzeitig den Golden Retriever streicheln. Auch viele Spitznamen haben ihm die Schüler gegeben, Cappo und Lono sind die häufigsten.

Jedes Jahr am 5. März wird Captains Geburtstag gefeiert. Mit Leckerlis und kleinen Geschenken, die von den Schülern zum Teil selbst gemacht werden. „Ein Schulhund trägt auf wunderbare Weise zur persönlichen Entwicklung der Kinder bei“, findet Rupp. „Sie lernen sich zu disziplinieren und auch ein Stückchen Verantwortung zu übernehmen. Cappo möchte hier keiner mehr missen.“

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Als freiberufliche Journalistin bin ich seit Sommer 2019 für das Magazin „Frischer Wind“ tätig. Aktuelle Themen aus der Region, PR-Berichte für Firmen, Porträts von Personen aus der Öffentlichkeit, Veranstaltungsinformationen etc. inklusive der Erstellung von Fotos gehören zu meinem redaktionellen Aufgabengebiet. Die zeitnahe Information und Inspiration der Leserinnen und Leser durch eine bunte Vielfalt in den Berichten sind dabei mein Ziel und meine Motivation.

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