Wie bringt man einen Roboter zum Fußballspielen? Wie überführt man einen Verbrecher? Welche Zukunft hat die Batterie? Und was hat die Farbe eines Daches mit dem Klima zu tun? Mit Fragen wie diesen haben sich knapp 60 Jugendliche aus Schleswig-Holstein beim ScienceCamp 2025 an der Fachhochschule Westküste beschäftigt. Eine Woche lang forschten, experimentierten und diskutierten sie in sechs parallel stattfindenden Workshops – praxisnah, altersgerecht und mit viel Begeisterung.

Die Themen waren dabei so vielfältig wie die Interessen der Teilnehmenden: In der Flugwerkstatt „Ab in die Luft!“ wurden eigene ferngesteuerte Modellflugzeuge gebaut und getestet, Flugsimulatoren ausprobiert und physikalische Prinzipien des Fliegens erkundet. Wer sich mehr für menschliche Körperfunktionen interessierte, war im Workshop „Mensch – Ein Kriminalfall“ richtig. Hier ging es um forensische Spurensuche, Blutanalysen, Organfunktionen und sogar um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Einen spannenden Einblick in die Neurobiologie bot der Workshop „Nervensache“. Mit einfachen Versuchen erforschten die Jugendlichen, wie Nervenreize funktionieren, welche Rolle das Gehirn beim Lernen spielt und welchen Einfluss Musik, Humor oder Traumreisen auf unsere Wahrnehmung haben können.

Parallel widmete sich eine andere Gruppe der drängenden Frage, wie der Klimawandel wissenschaftlich zu erklären ist – und wie wir ihm begegnen können. Im Workshop „Faktencheck Klimawandel und Ressourcenmanagement“ wurden beispielsweise die Wirkung von CO₂ experimentell untersucht, künftige Energiequellen analysiert und individuelle Handlungsmöglichkeiten reflektiert. Auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunftsfragen wurden aufgegriffen: die Jugendlichen untersuchten die Kreislaufwirtschaft von Papier und verfolgten die Lieferketten einer Banane vom Anbau bis zum selbst gebackenen Bananenbrot. Parallel dazu lernten andere Teilnehmende im Robotik-Workshop humanoide Roboter kennen, programmierten Mini-Bots und setzten sich mit Sensortechnik auseinander. Wer schon Erfahrung mitbrachte, konnte im Exklusivkurs „Programmieren für Cracks“ komplexere, objektorientierte Programmieraufgaben lösen.

Robotik war eines der Themen im ScienceCamp 2025 an der FH Westküste

„Die Workshops zeigen nicht nur die Vielfalt naturwissenschaftlicher Themen – sie fördern Kreativität, Teamarbeit und Neugier. Das sind die Kompetenzen, die unsere Gesellschaft in Zukunft braucht“, sagt Professor Dr. Sönke Appel von der FH Westküste, der das Camp federführend mit Britta Kastens organisiert hat. Seine Kollegin ergänzt: „Wir wollen jungen Menschen zeigen, wie viel Wissenschaft mit ihrem Leben zu tun hat. Wenn aus Faszination Verständnis wird – dann haben wir viel erreicht.“

Das Besondere: Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren konnten im Vorfeld ihren persönlichen Workshop-Schwerpunkt wählen. Unter Anleitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der FH Westküste und unterstützt durch die pädagogische Begleitung angehender Lehrkräfte aus der Biologie-Didaktik der Universität Halle entwickelten sie eigene Projekte, führten Versuche durch und präsentierten ihre Ergebnisse am Ende der Woche bei einer großen Abschlussveranstaltung – mit Exponaten, Modellen und Experimenten. Auch Eltern, Geschwister sowie Gäste aus Hochschule, Wissenschaft und Politik waren eingeladen. Mit dabei waren auch Vertreter des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, das die Durchführung des Camps seit Jahren fördert und den Jugendlichen eine kostenlose Teilnahme ermöglicht. Und das nächste Camp ist schon in Planung: vorbehaltlich der Mittelfreigabe findet das ScienceCamp2026 vom 10. bis 14. August 2026 statt (letzte Sommerferienwoche in Schleswig-Holstein).

Das ScienceCamp an der FH Westküste wurde 2010 von Prof. em. Dr. Martin Lindner von der Uni Halle und Prof. Dr. Michael Berger von der FH Westküste ins Leben gerufen. Heute liegt die Leitung bei Prof. Appel – mit Lindner weiterhin als leidenschaftlichem didaktischen Begleiter. „Die Jugendlichen entwickeln im Camp nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern wachsen auch persönlich – weil sie erleben, dass Forschen Mut macht, motiviert und Spaß bringt“, so Appels und Lindners gemeinsames Fazit.

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