Der Heider Sportverein feiert 100. Geburtstag und wirft dabei den Blick auf die von Höhen und Tiefen geprägte Geschichte. In einer 80 Seiten starken Chronik, die von der Heider Offset- und Verlagsdruckerei Pingel-Witte gestaltet und gedruckt wurde, wird dokumentiert, was rund um den Fußball wichtig ist. Mitherausgeber Ulrich Seehausen verrät, was ihn antreibt und wie viel Arbeit darin steckt.

Es begann mit einer großen Sticker-Aktion mit dem Titel „HSV – 100 Jahre Leidenschaft, Tradition & Herz“. Dann folgten ein Jubiläumstreffen der Altligisten, zehn Kinderfußballfeste in Form von Turnieren und zuletzt ein beeindruckender Festakt im Kulturforum des Schulzentrums Heide-Ost. Der Traditionsklub hat sich selbst inszeniert und zu seinem Jubiläum ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.

On top kam eine Chronik heraus. Schon vor Monaten gründete sich ein fünfköpfiges Redaktionsteam. Oft traf sich die Runde im Büro des Vorsitzenden Detert Bracht. Mit ihm saßen neben dem Autor dieser Zeilen regelmäßig Friedel Seehausen, Dr. Dieter Makuszies und Otto Rumpf an einem Tisch. Ihren fachlichen Blick warf, als das Projekt in die Schlussphase mündete, Redakteurin Stephanie Fedders auf das Projekt.

Bei aller Unterschiedlichkeit einte alle nur dieses eine Ziel: Zum 11. Oktober, dem Tag, zu dem der Heider SV knapp 100 Gäste zur Festveranstaltung lud, sollte die Broschüre vorliegen. Punktlandung! Der Termin wurde eingehalten. Und nicht nur dies. Kaum lag das Druckwerk in größerer Zahl aus, war es auch schon vergriffen.

„Wir waren über viele Wochen permanent am Rödeln, das hat teilweise ganz schön Substanz gekostet“, erzählt Ulrich Seehausen. Im 69. Lebensjahr übt er immer noch den Beruf aus, den er nach Abschluss seines Studium 1983 aufgenommen hat: Freiberuflicher Journalist. Als Einsatz- und Sportreporter ohne Blick auf Arbeitszeiten Tag und Nacht unterwegs, bedeutete für ihn die Chronik eine zusätzliche Belastung. „Mir bedeutete dieses Projekt aber sehr viel, zumal ich in diesem Verein groß geworden bin.“

Er habe es teilweise gerade noch zu den Spielen geschafft, über die er für die Zeitung berichte, verrät Seehausen. Sein Hang dazu, Sport- und Sozialgeschichte aufzuarbeiten und etwas Nachhaltiges zu hinterlassen, trieben und treiben ihn an. Zig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

„Der Heider Sportverein hat immer für Schlagzeilen gesorgt, ob positiv oder negativ. Wir knüpfen aktuell an die guten Zeiten von früher an. Die erste Mannschaft verpasste nur knapp den Aufstieg in die Regionalliga Nord, die U23 wurde souverän Verbandsliga-Meister und kämpft jetzt in der zweithöchsten Spielklasse des Landes um Punkte.“

Die vorliegende Chronik ist nicht die erste dieser Art. Von der Gründung des „kleinen HSV“ am 14. Oktober 1925 und den folgenden 75 Jahren wurde zuvor bereits in Form zweier Broschüren ausführlich berichtet. Dabei traten, wie jetzt auch, die übrigen Abteilungen in Wort und Bild in Erscheinung. Beide Publikationen sind auf der Homepage des HSV (www.heidersv.de) in digitaler Form abbrufbar.

Die aktuelle Schrift beleuchtet die Phase nach der Jahrtausendwende bis heute. „Zeitgeschichtlich stoßen wir auf spannende Themen, die das ganze Land und damit das Vereinsleben im HSV nicht nur tangieren, sondern nachhaltig beeinflussen“, meint Ulrich Seehausen. Es seien einschneidende Ereignisse, die den rein ehrenamtlich geführten Klub vor Herausforderungen stellen.
„Die Zuwanderung nach 2015 hat den Klub mit seinen ganzen Mannschaften in starkem Maße erreicht, besonders im Jugendbereich. Corona mit seinen Einschränkungen war und ist ein Thema. Dann die Krise auf dem Arbeitsmarkt, die Digitalisierung in Verwaltungsangelegenheiten und die Umgestaltung der eigenen Infrastruktur ebenfalls.“

Ihm gehe es nicht um die klassische 1:0-Berichterstattung, so das Heider Urgestein. Der Anspruch ist, neben Sport auch gesellschaftlich wichtige Themen in den Vordergrund zu stellen, ohne die positive sportliche Entwicklung außer Acht zu lassen. Es gehe auch nicht um Selbstbeweihräucherung, sondern um eine sachliche Bestandsaufnahme, die Mut machen soll und Optimismus auf die Zukunft verbreiten will.

Diese positive Stimmung breitete sich aus beim Jubiläumsempfang im Schulzentrum Ost, zu dem neben Vertretern von Stadt, Kreis und Land auch die Vorstände der örtlichen Vereine und kooperierenden Fachverbände eingeladen waren. Während der Eröffnung wurde klar, wofür der Jubilar Heider SV steht: Gemeinschaft, Vielfalt und Jugend.

Der „Rabauken-Chor“ unter Leitung von Friedel und Arne Seehausen zauberte nicht nur der für den Sport zuständige Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack, sondern auch den anderen Teilnehmern Freude ins Gesicht. Kinder der E- und D-Junioren hatten sich in ihre schwarz-weißen Trikots geworfen. Sie stimmten nicht das Vereinslied an, sondern versetzten, live auf der Bühne, das Kulturforum im auch mit weiteren Liedern in fröhliche Laune.

Das Jubiläumsjahr endet mit zwei Veranstaltungen, die ein weiteres Mal viele Menschen zusammenführen dürften. So steigt am Sonnabend, 8. November, der öffentliche Festball des Heider SV in der Alten Druckerei von Boyens Medien, Güterstraße 15. Beginn ist um 20 Uhr, es tritt die Live-Band „Bella Musica“ auf.

Am Freitag, 19. Dezember, findet im HSV-Stadion Meldorfer Straße ein öffentliches Adventssingen in Kooperation mit der Heider Kirchengemeinde und den Heider Musikfreunden statt. Einlass ist ab 17.30 Uhr; Beginn: 18.00 Uhr

Fotos und Beitrag von: Ulli Seehausen

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