In Dithmarschen gibt es viel zu entdecken. So nutzte die Nordic Walking-Sparte des Ostroher Sport Club (OSC) eine geführte Wanderung mit dem Dithmarscher Natur- und Heimatkundler Wolfgang Mohr aus Albersdorf, in die einzigartige Natur am „Donner Kleve – das tote Kliff“ am Klevhang bei Hopen einzutauchen und faszinierende und beeindruckende Einblicke in die frühe Geschichte zu erfahren.

In Fahrgemeinschaften ging es durch den alten malerischen Dorfkern von Hopen, vorbei an der dorfprägenden, imposanten Blutbuche – wohl die Schönste Dithmarschens. Nachfolgend ging es durch einen großen, langen Taleinschnitt – eine alte Meeresbucht mit kleiner, vermutlicher Bootsanlegestelle der ersten Siedler – zum Naturparkplatz an der Eisenbahnbrücke.
Dort brachen wir zunächst zum „Bismarckstein“, einem 3,50 Meter hohen und ca. 25 Tonnen schweren Findling, der bei Kanalverbreiterungsarbeiten vor über 100 Jahren in der Steinburger Geest entdeckt wurde, auf. Weiter ging es auf dem Dithmarscher Jakobsweg am Klevhang entlang. So wurde die Heimatkunde noch einmal richtig aufgefrischt und die Bewegung kam dabei nicht zu kurz.

Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor 11.000 Jahren (Weichsel Vereisung) lag der Meeresspiegel rund 60 m niedriger als heute. Das Schmelzen der Gletscher verursachte eine Überflutung, von der auch besonders der südliche Nordseeraum betroffen war. Vor etwa 5.000 Jahren verlief die Küstenlinie unmittelbar vor dem Geestrand. Wind und Wellen der Nordsee trafen dabei ungemindert auf die hoch hinaufragende Alt-Moräne, die sich in der vorletzten Eiszeit (Saale-Vereisung) gebildet hatte. Im Laufe der Jahre kam es somit zu Unterspülungen und Uferabbrüchen und so formte sich allmählich eine Steilküste. Das abgetragene Erdreich lagerte sich als langgestreckter Nehrungshaken (Donns) vor der Küste ab. Ein beeindruckender Blick bei blauem Himmel und weißen Wolken auf die Weite bis nach Brunsbüttel, der blühenden Heidelandschaft am Fuße des über 40 Meter hohen Spiekerbergs und auf den „Goldsoot“, eine natürliche Wasserressource der früheren Einheimischen und dem Beweis, wie kostbar Trinkwasser einmal gewesen war, faszinierten alle kleinen und großen Teilnehmer.

Auf der gesamten über vier Kilometer langen Wanderstrecke wurden die Teilnehmer zudem immer wieder auf botanische Raritäten aufmerksam gemacht. Beim abschließenden Kaffee und Kuchen im Café des Golfclubs am Donner Kleve, nutzte man die Gelegenheit, um sich nach dieser erlebnisreichen Wanderung auszutauschen.

Text: Hans-Jürgen von Hemm / Wolfgang Mohr

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Ich schreibe für den Frischer Wind monatlich seit 12/2021 in der Rubrik „Orte, die man gesehen haben sollte“. Meine Lust am Fotografieren wird gesteuert durch kreative und innovative Funken, Einflüsse von außen und vor allem Herausforderungen. Dabei liegt es mir ganz besonders am Herzen, den Betrachter in die Geschichte und Entstehung des Abgebildeten mitzunehmen und ihn in die Vielfalt des Schönen einzubeziehen.

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