In diesem Monat führt Sie der Ostroher Fotograf und Autor, Hans-Jürgen von Hemm, in die Heide (Landschaft), der Jägersburger Heide, in Elpersbüttelerdonn – zwischen Meldorf und Gudendorf gelegen.

Willkommen in der Jägersburger Heide! Das Areal grenzt an die Bahntrasse Hamburg-Westerland und ist ca. 38 ha groß. Sie umfasst auf den offenen Teilbereichen am ehemaligen Brandschutzstreifen Reste überalterter, vergraster und verbuschter trockener Sandheiden.
Um 1900 gehörten ausgedehnte Heideflächen noch zum Landschaftsbild in Dithmarschen. Die Reste der mittelalterlichen Kulturlandschaft sollen gerettet werden. Der Kreisforst Jägersburger Heide kann dazu beitragen, dass sich die Heide neu entwickelt. Das Areal der Jägersburger Heide lädt Sie zu Spaziergängen ein.

Jägersburger Heide
Heidelandschaft
Bahn in der Jägersburger Heide

Parallel zur Heidefläche, zwischen der Straße Elpersbüttlerdonn und der Bahnlinie befindet sich der Kreisforst, ein lebendiger Wald zur Naherholung. Die wärmenden Sonnenstrahlen geben den jungen Eichen und Buchen in der Jägersburger Heide Kraft, die zur Wiederaufforstung in dem vorhandenen Kiefernwald neu gepflanzt wurden.

Wenn Sie in den Waldweg in östliche Richtung fahren, gelangen Sie noch vor der Überquerung der Bahnlinie auf der rechten Seite auf einen Parkplatz mit Informationsschildern des Bündnis Naturschutz Dithmarschen e.V. und dem HISTOUR-Punkt M48.

Die Jägersburger Heide liegt auf einer zur sogenannten Donnlinie gehörenden Nehrungsdüne, die am Geestvorsprung von Meldorf mit dem Ammerswurther Sandberg ansetzt und sich nach Süden hin bis zum Gudendorfer Kliff (Klev) erstreckt. Sie ist etwa fünf Kilometer lang und 300 bis 800 Meter breit.

Der nährstoffarme Dünensand ist etwa zwei bis drei Meter mächtig. Darunter liegt eine Kleischicht. Das rund 60 Hektar große Gebiet wurde 1981 unter Schutz gestellt, als man feststellte, dass die ursprünglichen Besenheideflächen umgebrochen wurden, um Mais anzubauen oder ganze Dünenkuppen abgetragen wurden.

Der heute auf den ehemaligen Dünen der Nordsee stockende Wald ist das Ergebnis der Aufforstungen durch den „Heide-Cultur-Verein“ um die Jahrhundertwende. Nach den damaligen Vorstellungen sollte sich ein küstennaher Windschutzstreifen die ganze Nordseeküste entlang ziehen. Aufgrund des Pflanzplanes wurden als erstes an der Straße die Amerikanische Traubenkirsche, Wildrosen, Weißdorn, Nordische Vogelbeere und Latschenkiefer gepflanzt. Es folgten Schwarzkiefer und Weißfichte, dann Waldkiefern, um nach Osten mit Erlen, Birken, Weiden und Eschen den Waldsaum abzuschließen. Heute ist bekannt, dass nichtheimische Baumarten, wie etwa die Amerikanische Traubenkirsche oder einige Nadelbaumarten viele Probleme mit sich bringen. Die einstigen Krattwälder machten Kiefernforsten Platz, in denen sich die Traubenkirsche ausbreitete, die alle anderen Straucharten unterdrückt. Daher wird die Traubenkirsche entnommen und durch Buchen und Eichen ersetzt.

Kleiner Feuerfalter
Violett leuchtende Besenheide
Am Rande der Jägersburger Heide

Grashüpfer sind typische Bewohner der hochsommerlichen Heide. Im September können Sie auch den Kleinen Feuerfalter mit seinen leuchtenden Farben auf der violett blühenden Besenheide beobachten. Zudem wachsen etliche Pflanzen, wie die Kugelblume, die Zwerg-Glockenblume, die Acker-Gänsedistel, das Schmalblättrige Weidenröschen, die Schafgarbe, der gelbe Rainfarn, der Breitblättrige Thymian, der Ackerschirmpilz und viele weitere Arten am Wegesrand.
Lassen Sie Ihren Blick neben dem Betrachten der Heidelandschaft auch gerne in östliche Richtung schweifen. Hier sehen Sie Dithmarschen, „Hoher Himmel und weites Land“. Ein betonierter Weg sorgt für eine uneingeschränkte Mobilität.

Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Erholen, beim Genießen und Abschalten, sich etwas Gutes zu tun und um neue Energie zu tanken. Lassen Sie sich bei einem ausgiebigen Spaziergang durch die leuchtende Jägersburger Heide begeistern.

Teilen.

Ich schreibe für den Frischer Wind monatlich seit 12/2021 in der Rubrik „Orte, die man gesehen haben sollte“. Meine Lust am Fotografieren wird gesteuert durch kreative und innovative Funken, Einflüsse von außen und vor allem Herausforderungen. Dabei liegt es mir ganz besonders am Herzen, den Betrachter in die Geschichte und Entstehung des Abgebildeten mitzunehmen und ihn in die Vielfalt des Schönen einzubeziehen.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner
Exit mobile version