„Liebe Grüße aus Heide!“ So lautet der vielversprechende Titel einer ganz besonderen Ausstellung im Gebäude „Alte Schmiede“ in der Museumsinsel. Rund 90 Postkarten aus dem Nachlass des Heider Chronisten und Autors Horst Peters werden im Ausstellungsraum anschaulich präsentiert. Diese bilden mit dem Wandel der Stadt ein interessantes Stück Zeitgeschichte ab – dabei reichen die Motive von Gebäuden über Straßen und Plätze bis hin zu Personen oder Personengruppen.
Auch eine Postkarte mit dem Bild von Klaus Groth und Sophie Dethleffs ist darunter. „Und seit Kurzem sogar eine Karte, die Klaus Groth 1899 kurz vor seinem Tod an einen Freund in die USA verschickt hat“, berichtet Museumsleiterin Dr. Melanie Greinert voller Freude. „Diese haben wir einer Schenkung von einer Familie aus Laboe zu verdanken, die auf unsere Ausstellung aufmerksam geworden war. Die Postkarte ist ein wahrer Schatz, der unsere Sammlung noch erweitert.“
Seit Beginn der Ausstellung Mitte Oktober gibt es eine große Resonanz mit durchweg positiven Rückmeldungen der Besucher. Daher wird aktuell über eine Verlängerung über den ursprünglich geplanten Termin am 18. Dezember hinaus nachgedacht. Im Zentrum des Ausstellungsraumes sind verschiedene Postkarten chronologisch geordnet auf Glaswänden platziert. „Wir haben für die Lesbarkeit einen Großteil der geschriebenen Texte transkribiert, da diese in Kurrent- oder Sütterlin verfasst sind“, sagt Dr. Greinert.

Ein besonderer Clou sind die Exemplare im hinteren Bereich des Raumes, wo diese in durchsichtigen Kugeln von der Decke hängen. Besonders deutlich wird das veränderte Stadtbild mithilfe mehrerer Aufsteller mit zahlreichen Drehrahmen. Diese zeigen auf der einen Seite ein historisches Motiv, das auf der anderen Seite in der Gegenwart abgebildet ist. Für weitere Abwechslung sorgen zwei Mitmachstationen. Die Ausstellungsbesucher können selbst versuchen, einen Postkartentext zu transkribieren oder ein Motiv zu gestalten. Hierfür stehen verschiedene Bastelutensilien wie Stempel, Stifte und Kleber zur Verfügung. Auch ist es möglich, eine vom Museumsteam angefertigte Karte zu beschreiben. „Gerne dürfen die Postkarten in den kleinen bereit gestellten Briefkasten gesteckt werden“, sagt Dr. Greinert. „Das Museum übernimmt dann das Versenden der kreativen Grüße aus Heide.“
Abgerundet wird die Ausstellung durch zweisprachige Informationen auf Deutsch und Englisch über die Geschichte der Postkarte in Schleswig-Holstein und Heide. Auch eine Biografie des Sammlers Horst Peters ist zu lesen. Die Fielmann-Stiftung hatte dessen gesamte Sammlung aus rund 1200 Postkarten aus den Jahren 1897 bis 1980 gekauft und der Museumsinsel übereignet. „Aus dem riesigen Fundus haben wir für die Ausstellung ganz unterschiedliche Motive ausgewählt, damit sich alle Heider angesprochen fühlen können“, so Dr. Greinert.
Öffentliche Führungen: Freitag, den 05. sowie den 12. Dezember, um 13 Uhr; Mittwoch, den 17. Dezember, um 15 Uhr.
Beitrag und Fotos von Andrea Hanssen