Ein Haus der Begegnung und ein Ort des Lebens, an dem sowohl gelacht als auch geweint wird – diese Vision für das neue Stationäre Hospiz für Dithmarschen ist Wirklichkeit geworden.
Die bundesweit erste inklusive Einrichtung dieser Art öffnete im Herbst 2023 in Meldorf ihre Tore. In den behaglich gestalteten Räumlichkeiten des Neubaus werden insgesamt acht schwerstkranke Personen in ihren letzten Lebenswochen betreut. Künftig auch von Menschen mit Behinderung – so sieht es das Konzept vor. Der Trägerverein Freundeskreis Hospiz Dithmarschen hat hierfür eine Kooperationsvereinbarung mit der Stiftung Mensch und dem Herbert-Feuchte-Stiftungsverbund geschlossen. „Durch einfühlsame Begleitung, professionelle Pflege und umfassende medizinische Betreuung soll den Gästen nebst Angehörigen die Möglichkeit geben werden, Sicherheit, Ruhe und Geborgenheit zu erfahren – und ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu führen“, sagt Manuela Nancekievill, Hospizleitung und Koordinatorin des Freundeskreises.
Das lichtdurchflutete Hospiz-Gebäude mit moderner Architektur und heimeliger Atmosphäre hat im Erdgeschoss einen freundlich gestalteten Empfangsbereich inklusive Bibliothek, Büros und ein Begegnungsraum für Gäste, Angehörige und Mitarbeiter. Bei den Gästezimmern inklusive Nasszelle wurde viel Wert gelegt auf einen Wohlfühlcharakter und auf Funktionalität. Die Zimmer tragen den Namen einer Blume auf einem Schild neben der Tür. Alle haben eine kleine Terrasse, auf die aufgrund der Barrierefreiheit auch bei Bedarf ein Bett geschoben werden kann. „Allen Gästen steht ein Wohlfühlbad mit einer Spezial-Badewanne zur Verfügung“, sagt Manuela Nancekievill. „Außerdem gibt es einen wunderschön gestalteten Raum der Stille, der auch von Angehörigen und Mitarbeitern genutzt werden kann.“
Rund ein halbes Jahr nach der Eröffnung gibt es erste Erfahrungswerte, die bestätigen: Das Hospiz ist ein Ort zum Sterben, aber gleichzeitig ein Haus voller Leben. „Jeden Monat gibt es eine Veranstaltung, für die Zukunft sind auch Lesungen und Vorträge zu verschiedenen Themen geplant“, erzählt Nancekievill. „Unser Seminarraum ist fast täglich ausgebucht und wir freuen uns über alle Interessierten, die sich hier vor Ort einmal ein Bild machen möchten – egal, ob Privatpersonen oder auch Vereine und Verbände.“
Ein junger Mann aus dem nördlichen Dithmarschen, dessen Vater im vergangenen Herbst im Stationären Hospiz verstarb, beschreibt die Erfahrungen der Familie so: „Wir sind dem Hospiz unendlich dankbar, dass meinem Vater hier ein würdevolles Sterben ermöglicht wurde. Während seiner letzten Lebenswochen wurde ihm jeder Wunsch erfüllt – und sei es Erdbeerkuchen zum Frühstück. Die Mitarbeiter sind von einer Herzlichkeit, die meinen Vater sagen ließen, er fühle sich hier auf Händen getragen. All dies hilft meiner Mutter und der ganzen Familie nun im Trauerprozess.“ Auch ein Blick ins Gästebuch spiegelt die Dankbarkeit der Gäste und ihrer Angehörigen wider. So schreibt eine Person: „Es war eine Wohltat, nach langem Krankenhausaufenthalt diesen tollen Ort zu betreten. So viel Wärme, Verständnis, Einfühlungsvermögen, Ruhe und Aufmerksamkeit findet man kein zweites Mal.“ Hin und wieder kommt das Meldorfer Handpan Duo für ein kleines Konzert ins Hospiz und erfreut die Gäste und Besucher. „Für einen Freddy Quinn-Fan spielten sie im vergangenen Jahr draußen bei einem Gartenkonzert das Lied Junge, komm bald wieder“, berichtet Manuela Nancekievill. „Am nächsten Tag ist er verstorben.“
„Das Hospiz lebt – auch von Ihrer Spende!“
Bankverbindung:
Hospiz Dithmarschen gGmbH
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