Die Nordic Walking-Sparte des Ostroher Sport Club (OSC) war am 10. Mai Ausrichter der zweiten Wanderung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM). Die Idee hatte der Heider Herbert Heinlein, stellvertretender Delegierter der ALS-Gruppe der DGM für Muskelkranke und der selbst auf einen Elektro-Rollstuhl für längere Strecken angewiesen ist. So plante und organisierte Sparten- und Übungsleiter Hans-Jürgen von Hemm mit Angehörigen der Nordic Walking-Sparte des OSC eine überschaubare Wanderung über 4,5 Kilometer durch die Gemeinde Ostrohe und das nahegelegene Moor. Grundlage war die blaue Route der aktuellen Wanderkarte rundum Ostrohe, die sich uneingeschränkt bewährt hat, denn es ging mit Rollator und drei Elektro-Rollstühlen auf Tour. Zu den 24 Wanderfreunden und Helfern zählte auch Carsten Münch, Vorstandsmitglied für Natur und Umwelt des Sportangelvereins „Früh auf“ Heide von 1934 e.V., aus Süderholm, der spontan im Ostroher Moor angetroffen wurde und zusätzlich ergänzende Informationen zur Entwicklung des Moores und der einzigen in Dithmarschen beheimateten Trauerseeschwalbenkolonie gab.
Organisator Hans-Jürgen von Hemm freute sich über die gute Resonanz bei herrlichsten Wetterbedingungen. Die Landesvorsitzende der DGM, Gitta Strand-Cook bedankte sich bei Herbert Heinlein für seine immer wieder tollen Ideen zur Betreuung der Mitglieder. So hatten sich sogr Teilnehmer aus Nordfriesland und Pinneberg auf den Weg nach Ostrohe gemacht. Zwei Assistenzhunde begleiteten die Wanderung, die ihren Haltern mehr Lebensqualität, Selbständigkeit und Selbstvertrauen schenken.

Nach der Begrüßung und Einweisung am Dörpshus Ostroh´ leitete Hans-Jürgen von Hemm die Wandergruppe über zehn sehenswerte Stationen. Zuerst ging es zur neugestalteten Ostroher Attraktion, der Kleinbahn auf dem Traditionsplatz „Unter den Eichen“. Es ging weiter durch die blühende Gemeinde in das 1972 ausgewiesene und 283 Hektar große Landschaftsschutzgebiet des Ostroher und Süderholmer Moores. Wissenswertes gab es an vielen Halten, so auch über die Altersstruktur der aktuell 904 Einwohner zählenden Heider Randgemeinde. Es gab Informationen zu den Stars des Ostroher Moores, zur Infrastruktur und Schmutzwasserentsorgung, Entstehung des Moores und den Moorkuhlen, Flora und Fauna, wie auch die Umwandlung der Schotterkuhle, zur heutigen Angelkuhle mit einem Angelplatz für Behinderte an der Kuhle Nr. 16 am Ostermoorsweg. Der Ostroher Beliebungsstein von 1404 und die symbolträchtige cirka 250-jährige Stieleiche auf dem Dorfanger bildeten den Abschluss, bevor es zur Kaffeetafel ging.
Alle Teilnehmer zeigten sich sehr interessiert und nahmen bei milden 19 Grad viele neue Erkenntnisse mit. Auch der 1. Vorsitzende des OSC, Helmut Wagner, konnte sich einen Eindruck von der nach 2023 nunmehr zweiten Wanderung machen. Zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Wanderung trafen sich die Teilnehmer zur Stärkung zum Kaffeetrinken im vorbereiteten Saal 1 des Dörpshus Ostroh´. Die Kaffeetafel klang mit vielen Gesprächen und dem Austausch der neuen Eindrücke am frühen Abend aus.

Aus Sicht der Teilnehmenden war es eine sehr gelungene Sportveranstaltung mit einem wichtigen Beitrag zur Inklusion, die ohne Probleme verlief, fasst Organisator Hans-Jürgen von Hemm das Event zusammen.