50 Ehrenämter in 50 Jahren. Soziales Denken und Handeln liegt Karsten Wessels einfach im Blut. Als erster Vorsitzender und Geschäftsführer der AWO des Ortsvereins Heide hat der Nordhastedter seit 2010 dort den Hut auf – und hat dabei Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für all jene Menschen im Blick, die aus unterschiedlichen Gründen zu den sozial Schwachen der Gesellschaft gehören. „Das Wesentliche im Leben sind die Begegnungen mit Menschen“, findet Wessels. „Wir können nur in einer Solidargemeinschaft gut existieren. Dabei ist es uns als AWO wichtig herauszustellen, dass wir nicht im Sinne von Almosen helfen.“ Es gehe für jeden Einzelnen darum, zunächst den eigenen Beitrag zu leisten, bevor die Hilfe der Gemeinschaft in Anspruch genommen würde.
Karsten Wessels „soziale Karriere“ nahm bereits in der Schule als Klassensprecher seinen Lauf. Zahlreiche Aktivitäten und Engagements sollten folgen: Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region Unterelbe, Vorsitzender der Verwaltungsausschüsse der Arbeitsämter Elmshorn und Heide, SPD-Kreistagsabgeordneter. „Geblieben“ sind Wessels noch fünf Ehrenämter. Im Fokus seines Einsatzes steht aber zweifelsfrei sein Engagement unter dem Dach der AWO. Mittlerweile bietet die AWO mithilfe des Jobcenters und der Agentur für Arbeit derzeit 101 Personen einen Arbeitsplatz. Junge Menschen haben hier die Chance, einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Die Angebote der AWO sind vielschichtig, sie reichen von der Begegnungsstätte und der Kleiderkammer über die Tafel und Kinder-Tafel bis hin zu Selbsthilfegruppen und Hilfe bei Wohnungslosigkeit. Anschauliches Beispiel ist die sogenannte Wärmestube, bei der Menschen eine warme Mahlzeit pro Tag erhalten und gleichzeitig soziale Kontakte pflegen können. Ein wichtiger Aspekt sei auch, dass die AWO berechtigt ist, Wohnungssuchenden eine Postadresse zur Verfügung zu stellen. Nur so stünden diese dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Im vergangenen Jahr hat die AWO eine Energienothilfe ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Dithmarscher helfen Dithmarschern“ wird aufgrund der aktuell hohen Energie- und Lebensmittelkosten zu Spenden aufgerufen. „Kürzlich gab es eine Finanzspritze von 2.500 Euro aus der persönlichen Schatulle von Ministerpräsident Daniel Günther“, erzählt Wessels.
Auch in seinem Privatleben gibt es keine Langeweile. Ob das Reisen und Schrauben mit und an dem Motorrad, das Fahrradfahren oder die Mitgliedschaft im Oldtimerclub Bunsoh – Hobbys gibt es reichlich. Seit Kurzem zählt auch das Ventildeckelrennen dazu, bei dem Wessels mit einem selbst gefertigten Fahrzeug in Glüsing an den Start ging.