Schon heute wird die Nachfrage nach Speisefischen zur Hälfte aus der Aquakulturproduktion gedeckt. Tendenz steigend. Mit der Bedeutung und dem Ausmaß der Aquakulturproduktion steigt auch die Bedeutung der Aquakulturforschung und Entwicklung, die bei weitem noch nicht den Stand und das Ausmaß der Forschung und Entwicklung bei anderen Nutztieren erreicht hat.
Um der gestiegenen Bedeutung der Aquakultur auch in Schleswig-Holstein gerecht zu werden, gibt es seit 2010 ein Forum für den Austausch über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich: den Büsumer Fischtag. Im Rahmen dieser Veranstaltungen sollen die vielfältigen Aspekte der Aquakultur betrachtet und erörtert werden. Der Büsumer Fischtag setzt seit 16 Jahren Impulse an der Westküste und steht für Innovation und Austausch einer hochdynamischen, internationalen, wissenschaftlichen Szene.



Die Veranstalter Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Bioökonomie auf Marinen Standorten (BaMS) e.V. sowie das Fraunhofer IMTE nehmen in diesem Jahr erstmalig den Wirtschafts- und Wissenschaftspark mariCUBE als Veranstalter mit ins Boot. Das mariCUBE setzt als Wirtschafts- und Wissenschaftspark des Kreises Dithmarschen bereits seit mehr als 15 Jahren die richtigen Segel, um Gründungen im Bereich der Blauen Bioökonomie zu steigern und den Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft fördern. Mehr als 8 Firmen und 40 Mitarbeitende sind in Büsum aktuell in diesem innovativen Umfeld mit vielen Kooperationspartnern tätig. So soll der Austausch zwischen Forschung, Industrie und Unternehmen gestärkt werden. Das mariCUBE sieht zum bereits Erreichten großes Potenzial für zukunftsweisende Projekte, die sowohl für die Wissenschaft als auch für Unternehmen von großem Interesse sind.
Der Büsumer Fischtag wurde mit einem Relaunch der Veranstaltung in diesem Jahr auf zwei Tage ausgeweitet. Während sich der erste Tag wie gewohnt aktuellen Entwicklungen in der Aquakultur und der Nutzung aquatischer Ressourcen widmete, rückte der zweite Tag den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verstärkt in den Mittelpunkt. Im Fokus standen dabei u. a. Gründungsgeschichten, Business-Akzeleratoren sowie nachhaltige Innovationen entlang der marinen Wertschöpfungskette.



Auch in diesem Jahr präsentierten Referentinnen und Referenten den Teilnehmenden hochkarätige Vorträge, spannende Praxisbeispiele sowie aktuelle Forschungsergebnisse – etwa zur Fischgesundheit, zur Entwicklung nachhaltiger Futtermittel oder zu neuen Bildungsansätzen im Bereich der Nutzung aquatischer Ressourcen. Der Netzwerkabend mit Grill-Büfett, Getränken und Blick auf den Deich bot darüber hinaus Gelegenheit zum informellen Austausch und die Möglichkeit zum Netzwerken in maritimer Atmosphäre.
Text: mariCUBE, Fotos: mariCUBE | Louisa Rau