Frischer Wind weht durch die Kameradschaft der Freiwilligen Feuerwehr Büsum. Seit Ende letzten Jahres fungiert Dennis Scheffler als neuer Wehrführer und trat mit seiner Wahl in die großen Fußstapfen von Andreas Genthe. Dieser hatte in Nachfolge seines Vaters Karl-Otto Genthe das Amt 18 Jahre lang mit großem Einsatz bekleidet. Den Führungswechsel eingeleitet hatte bereits die Wahl von Sven Urban zum stellvertretenden Wehrführer im Frühjahr 2024.

Das neue Führungsduo der „Büsumer Blaulichtfamilie“ blickt motiviert nach vorn und freut sich über die insgesamt 49 engagierten Mitglieder ihrer Wehr. Also alles fein? „Nicht ganz“, sagt Dennis Scheffler. „Wir benötigen dringend Verstärkung, denn für eine Gemeinde wie Büsum mit rund 5.000 Einwohnern sind wir definitiv unterbesetzt. Schön wäre es, wenn wir unsere Wehr auf 65 Mitglieder aufstocken könnten.“


Das Durchschnittsalter der Kameradinnen und Kameraden beträgt 43 Jahre, sechs Frauen gehören zur Wehr. In der Jugendfeuerwehr ist das weibliche Geschlecht stärker vertreten. Ein Viertel der aktuell 28 Mitglieder sind Mädchen. Nicht zu vergessen die Ehrenriege, der mittlerweile 17 Personen angehören.


„Jeder Interessierte ist uns herzlich willkommen“, sagt Sven Urban. „Am besten gelingt der Einstieg, wenn man ein- bis zweimal ganz unverbindlich bei einem Übungsabend dabei ist und sich dann entscheidet.“ „Wir sind ein richtig tolles Team und haben eine sehr gute Dienstbeteiligung von meist rund 30 Kameraden“, ergänzt Dennis Scheffler. Er selbst sei schon im Alter von zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr eingetreten und habe im Laufe der Jahre echte Freundschaften innerhalb der Wehr geschlossen. „Es ist die Arbeit mit und an Menschen, die mir Freude macht“, sagt er. „Und die technischen Dinge wie eine Drehleiter zu bewegen, machen außerdem Spaß.“ Sven Urban, der bereits vor knapp 40 Jahren in die Wehr eintrat, stimmt dem zu: „Als Feuerwehrkamerad engagiert man sich für die Gesellschaft, das ist sinnvoll und nötig. Denn man kann zwar ohne Sportverein leben, aber nicht ohne Wehr.“ Nicht umsonst sei die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Kommune und werde als staatliche Daseinsvorsorge betrachtet.


„Außerhalb der Dienstabende, Fortbildungen und Einsätze gibt es über das Kalenderjahr verteilt tolle Aktionen, die zur Geselligkeit und Kameradschaft beitragen“, betont Jens Albrecht, der seit über 20 Jahren als Pressewart amtiert. Technisch sei die Büsumer Wehr gut ausgestattet. In den vergangenen Jahren seien verschiedene Fahrzeuge neu angeschafft worden – wie etwa das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20). „Eine eierlegende Wollmilchsau“, findet der Wehrführer. Auch in diesem Jahr stehen Anschaffungen an, nämlich ein Mannschaftsbus und ein großer Lüfter. In Planung ist außerdem ein neues Feuerwehrgerätehaus. „Die Gemeindevertretung ist uns wohlgesonnen und hat schon ihre Zustimmung erteilt“, sagt Dennis Scheffler. „Nur der Zeitpunkt steht noch in den Sternen, da werden wir noch etwas Geduld haben müssen.“

Stolz ist die Büsumer Wehr auf ihr Amphibienfahrzeug und eine Luftdruckspüllanze „Marke Eigenbau“. „Mehrmals im Jahr werden wir für eine Watt-Rettung alarmiert“, berichtet Jens Albrecht. „Das ist eine spezielle Situation, für die man nicht geschult wird. Daher sind wir selbst aktiv geworden und stellen uns auch dieser Herausforderung.“