Der neue Geschäftsführer des Tourismus Marketing Service Büsum (TMS) Robert Kowitz übernahm am 1. Mai das Ruder der sogenannten Destinationsmarketingorganisation. Ein unbekanntes Terrain für den gebürtigen Husumer, und doch auch keines. Denn tatsächlich ist es für ihn eine Rückkehr in vertraute Gefilde.
„Ich habe seinerzeit in der Büsumer Kurverwaltung eine Ausbildung im dualen System mit dem Abschluss als Betriebswirt absolviert“, erzählt der 51-Jährige. „Ich kenne nicht nur einen Teil der Mitarbeiter, sondern auch viele Leistungsträger, Firmen und andere handelnde Personen.“ Der Nordseegemeinde sei er immer verbunden geblieben und habe deren Entwicklung begleitet, denn der Tourismus sei eine „große Familie“. Vor seinem Amtsantritt in Büsum war Kowitz Tourismuschef im niedersächsischen Butjadingen, davor als Tourismusleiter in der Ostseegemeinde Laboe tätig.
Ist er also nach nur zwei Monaten Dienstzeit schon „angekommen“? „Auf jeden Fall“, lautet die Antwort. „Auch wenn zurzeit der Campingplatz in Westerdeichstrich noch mein Wohnort ist, und meine Frau und mein Sohn noch bis zu den Sommerferien in der alten Heimat leben.“ Im August zieht die Familie dann rechtzeitig zum Schuljahreswechsel gemeinsam in eine Wohnung, von der Kowitz seinen neuen Arbeitsplatz fußläufig erreichen kann. „Was für ein Luxus“, freut er sich schon jetzt. Und hofft, in den kommenden Monaten auch Zeit für ein neues Hobby zu finden. „In Niedersachsen hab ich im Ligabetrieb Handball gespielt“, so Kowitz. „Hier in Büsum könnte ich mir gut vorstellen, in der Altherren-Fußballmannschaft oder im Tennisclub einzusteigen. Ein bisschen Sport sollte schon sein.“
Doch zurück zu seinen beruflichen Zielen und Plänen. In seinem Fokus stehe, gemeinsam mit seinem engagierten Team den Standort Büsum auch in Zukunft als TOP-Destination zu stärken und weiterzuentwickeln. Es sei bemerkenswert, wie die Nordseegemeinde in den vergangenen Jahren mit einer touristischen Infrastruktur ohnegleichen gewachsen sei. „Wir wollen Büsum unter den TOP 3 der Urlaubsziele in Schleswig-Holstein sehen“, meint Kowitz. „Ein wichtiges Anliegen ist, den Ganzjahrestourismus anzustreben. Durch die verstärkte Ansiedlung von Hotels und Gastronomie auf hohem Niveau und auch durch das großartige Angebot der Meerzeit ist unser Ort durchaus in der Lage, den Gästen einen attraktiven saisonunabhängigen Urlaub zu bieten.“ Ein Problem, den erhöhten Personalbedarf nicht erfüllen zu können, sieht Kowitz nicht. Ein ganzjähriger Arbeitsplatz sei attraktiver und bedeute eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
„Ein großes Infrastrukturprojekt für die nächsten 10 bis 15 Jahre ist es, den Büsumer Hafen inklusive des Helgolandkais mehr in den Fokus zu rücken“, berichtet Kowitz. „Es existiert bereits ein Konzept mit verschiedenen Varianten, die es zu prüfen und weiterzuentwickeln gilt. Eine zielführende Pflasterung und eine verbesserte Verweilqualität durch das Aufstellen von Bänken könnten schon mal ein Anfang sein.“ Ein wichtiges Thema in der Nordseegemeinde sei auch die Besucherlenkung. In Butjadingen habe er in seiner Funktion als Tourismuschef eine digitale Umsetzung realisieren können. Es gebe Verbesserungspotential hinsichtlich der Kommunikation mit den Gästen, ein digitales Ausspielen erspare viel Parkplatz-Suchverkehr. Zudem halte er es für sinnvoll, die Kleinbahn besser zu bewerben. Viele Gäste wüssten gar nicht, dass es diese gäbe.