Seit 1558 ist es Tradition, dass sich die männlichen Ostroher Bürger zum „Buerreeken“ (Bauerschaftsabrechnen) treffen. Am Sonnabend, 2. März, ab 13.30 Uhr geht es im Dörpshus Ostroh‘, Spanngrund 9a los. Es sollen wieder rund 50 Wege und Plätze „an den Mann“ gebracht werden. Die Auktion wird nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2023 wieder Sascha Wollschläger durchführen.
Das mittelalterliche Rechtwesen (1558 erstmals in Urkunden erwähnt) regelte die Pacht und das Bewirtschaften von Wegen, Plätzen und Viehweiden. Um jedem die gleiche Chance zu geben, wurden die Rechte unter den Bauern der Feldgemeinschaften jeweils für ein Jahr versteigert. Übriggeblieben ist bis heute in wenigen Gemeinden Dithmarschens (Hemmingstedt, Lieth, Süderheistedt und Ostrohe) die Wegeversteigerung in „geselliger Form“, wie es heißt. Wer den Zuschlag erhält, darf seinen Weg dann ein Jahr lang „symbolisch“ mähen und sauber halten. Nur noch in Ostrohe sind aktuell zu der traditionellen Belustigung nur die männlichen Dorfbewohner zugelassen, wie 2023 beschlossen wurde.
Die Buerreeken-Kommission lädt alle männlichen Haushaltsvorstände der Gemeinde Ostrohe, Bürger und Gäste zum diesjährigen Buerreeken ein und freut sich auf zahlreiches Erscheinen. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Harald Sierks gibt es traditionsgemäß Heißewecken und Kaffee. Darauf folgt der Bericht des Bürgermeisters mit aktuellen Informationen zur Gemeinde und Aussprache. Danach gibt es einen gemütlichen Teil bei Teepunsch (Mischungsverhältnis bleibt ein Geheimnis der Buerreeken-Kommission), Kartenspielen, Knobeln und Klönschnack. Gegen cirka 17.00 Uhr folgt dann die Versteigerung auf Plattdüütsch sämtlicher Ostroher Straßen, Wege und Plätze durch Auktionator Sascha Wollschläger. Nicht nur die sogenannten „Sahnestücke“ An den Kreistannen, Norderwischweg, Karpfenteich, Ringreiterplatz oder der Spanngrund (das Blankenese von Ostrohe), der Straßenzug des Neubaugebietes Am Helmken und der Liebesweg kommen unter den Hammer. Ab etwa 18.00 Uhr gibt es dann für alle nach getaner Arbeit ein Abschlussessen mit „Rundstück warm“ und ein gemütlicher Ausklang des Buerreekens 2024 wird sich anschließen.
Der Erlös der versteigerten Wege und Plätze dient der Finanzierung des Buerreekens im kommenden Jahr. Die Pächter brauchen dazu ihre Pacht auch erst beim Buerreeken 2025 bezahlen. Das traditionelle Bauernschaftsabrechnen hat neben der Pflege der Gemeinschaft weitere sehr positive Eigenschaften zur Förderung von gemeinnützigen Zwecken. Natürlich kommt auch dieses Jahr eine besondere Frage zur Abstimmung, ob und wie das Buerreeken im kommenden Jahr durchgeführt werden soll. Bisher begangen in Ostrohe nur die Männer das Buerreeken